Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert dringend Umsteuern in der Rentenpolitik
Adolf Bauer :
Die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung über drastisch
sinkende Renten für Neurentner bestätigen, wovor der SoVD bereits
seit Jahren gewarnt hat.
Die Rentenreformen der vergangenen Jahre und die anhaltend hohe
Arbeitslosigkeit der über 50Jährigen führen nun zu Renten, die nur
noch knapp über dem Existenzminimum liegen.
Bei einer durchschnittlichen Nettorente von 790 Euro in
Westdeutschland und 836 Euro in Ostdeutschland ist kaum noch die
Existenz gesichert. Es kann nicht angehen, dass Rentner nach
jahrzehntelanger Arbeit auf Hartz IV-Niveau leben müssen.
Die Schere geht immer weiter auseinander: sinkenden Renten stehen
steigende Kosten gegenüber. Die Mehrwertsteuererhöhung, steigende
Preise für Energie und Lebensmittel sowie gestiegene
Gesundheitskosten führen zu massiven Kaufkraftverlusten der Rentner.
Die Belastbarkeitsgrenze ist längst überschritten!
Der SoVD fordert die Bundesregierung dringend zu einem
grundlegenden Umsteuern in der Rentenpolitik auf. Die Abschläge für
Erwerbsminderungsrentner, die 2001 eingeführt wurden, müssen wieder
abgeschafft werden. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr
arbeiten kann, darf nicht auch noch mit Abschlägen von 10,8 Prozent
bestraft werden. Es ist ein Skandal, dass Ältere nach wie vor aus dem
Arbeitsleben und in die Frühverrentung gedrängt werden. Die
Wirtschaftsunternehmen müssen hier dringend umdenken!
Der SoVD hat im Juni zehn Forderungen zur Vermeidung von
Altersarmut erhoben. Die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung
bestätigen den dringenden Handlungsbedarf. Als eine Sofortmaßnahme
müssen die Rentenversicherungsbeiträge für Langzeitarbeitslose massiv
erhöht werden.
Der SoVD fordert die Bundesregierung auf, angesichts der sinkenden
Rentenhöhen das bisher benannte Sicherungsziel der Rente neu zu
definieren. Auf weitere Rentenkürzungen wie den Nachholfaktor muss
unbedingt verzichtet werden.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden
Originaltext: SoVD Sozialverband Deutschland
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