BKK Pfalz zum aktuellen Thema Zeckenbisse, FSME Frühsommer-Meningoenzephalitis und die Borreliose
„Die Zecken sind los !“
Wenn die Temperaturen steigen, dann sind wir wieder viel öfter im Freien und in der Natur unterwegs. Aber Vorsicht : Dort warten wieder die Zecken auf einen neuen Warmblüter, auf dem sie es sich bequem machen können! Sie verstecken sich auf Sträuchern und Gräsern, auf Wiesen, im Unterholz und im eigenen Garten. Zecken bevorzugen warme, feuchte, gut durchblutete, dünne Hautpartien bei ihrem „Wirt“ wie zum Beispiel die Leistenfalten zwischen Bauch und Beinen.
Zecken können Krankheiten übertragen
Hat die Zecke ihren Wunschort erreicht, betäubt sie zuerst die Einstichstelle und macht sich dann ans Blutsaugen. Auf diesem Wege können Krankheiten auf den Menschen übertragen werden: die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose.
FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Viruserkrankung, die mit einer fieberhaften Erkrankung und einer Hirnhautentzündung (Meningitis) einhergehen kann. Nur etwa zehn Prozent der Infizierten erkranken auch tatsächlich an FSME. Bei 10 bis 30 Prozent der Erkrankten bleiben Dauerschäden am Zentralnervensystem zurück. Zur Behandlung von FSME gibt es keine Medikamente. Nur die rechtzeitige und vollständig durchgeführte Impfung schützt vor der Erkrankung. Nach aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts ist die Zahl der Hirnhautentzündungen im Jahr 2011 gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen. Nach wie vor ist das Ansteckungs-Risiko im Süden Deutschlands, vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und Thüringen hoch.
BKK Pfalz übernimmt Impfkosten
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt Bewohnern und Touristen in Risikogebieten eine Impfung. Ein vollständiger Schutz vor FSME ist nach drei Impfdosen erreicht und hält drei bis fünf Jahre vor. Die Kosten der Impfung werden von der BKK Pfalz übernommen. (…)
Borreliose
Die Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Man geht von bis zu 60.000 Erkrankungen in Deutschland pro Jahr aus. Die Borreliose ist eine Bakterieninfektion, gegen die es keine Schutzimpfung gibt. Allerdings kann die Erkrankung mit Antibiotika behandelt werden. Jede fünfte Zecke ist mit Borrelien infiziert. Diagnose und Behandlung sind oft schwierig. Die Erkrankung kann chronisch verlaufen und äußert sich in starken Gelenkbeschwerden und neurologischen Veränderungen. Neueste Studien des Robert Koch-Instituts haben ergeben, dass die von Zecken übertragenen Erreger der Lyme-Borreliose bereits bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland weit verbreitet sind. Dabei erhöhen Haustiere wie Katzen und Hunde das Risiko für eine Borreliose-Infektion.
Wie kann ich vorbeugen ?
Einen sicheren Schutz gegen Zecken gibt es nicht, aber mit ein paar Tricks können Sie die Gefahr verringern :
• Tragen Sie helle Kleidung, denn darauf kann man Zecken gut erkennen. Tragen Sie im Freien lange Hosen und langarmige Hemden und einen Kopfschutz.
• Benutzen Sie Zeckenschutzmittel und reiben Sie sich öfter damit ein – die Wirkungsdauer ist zeitlich begrenzt.
• Gehen Sie im Wald nicht durch dichtes Gebüsch und meiden Sie hohes Gras, bleiben Sie auf den Wegen.
• Suchen Sie den Körper nach jedem Aufenthalt in Wald, Wiese, Gebüsch und Garten gründlich nach Zecken ab – denken Sie besonders an die Körperstellen mit dünner Haut! Suchen Sie auch auf der Kleidung, zum Beispiel in den Strümpfen.
Wenn Sie eine Zecke entdecken
• Entfernen Sie die Zecke rasch und fachgerecht
• Achten Sie darauf, die Zecke nicht zu quetschen oder zusammenzudrücken, und bestreichen Sie sie nicht mit Klebstoff oder Öl.
• Am besten benutzen Sie zum Herausziehen eine feine Pinzette oder Zeckenzange bzw. -karte.
• Ziehen Sie die Zecke gleichmäßig und langsam heraus und desinfizieren Sie die Bissstelle.
• Gehen Sie zum Arzt, wenn Sie die Zecke nicht oder nur teilweise entfernen konnten.
Einen aktuellen Überblick über die Zeckenaktivität in Ihrer Heimat- oder Urlaubsregion finden Sie zum Beispiel auf der Websitewww.zeckenwetter.de.
Einen guten Überblick über die Risikogebiete gibt Ihnen zum Beispiel eine Karte auf der Website www.zecke.de.
Doc Around the Clock: Die Medizinberatung hilft
Natürlich berät Sie auch unser qualifiziertes medizinisches Fachpersonal von Doc Around the Clock an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr zum Thema Zecken und Impfungen. Sie erreichen die Arzneimittel- und Medizinberatung Ihrer BKK Pfalz unter 0180/1020020 *
Bitte halten Sie für das Telefonat Ihre Krankenversicherungskarte mit Ihrer KV-Nummer bereit. Vielen Dank!
Natürlich kann ein medizinisches Informationsgespräch den Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Bei Notfällen und akuten Erkrankungen wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder die örtlichen Notdienste.
* der Anruf bei Doc Around The Clock kostet 3,9ct./Minute aus dem deutschen Festnetz. Preise aus dem Mobilfunk können abweichen, jedoch maximal 42 ct./Minute.
(Quelle : BKK Pfalz-Newsletter vom 30.05.2012)